Geschichte und Anliegen

Friedensdekade

Die Friedensdekaden finden regelmäßig im November während der zehn Tage vor dem Buß- und Bettag statt.

Der Interkirchliche Friedensrat in den Niederlanden hat die Idee zur Ökumenischen Friedensdekade (anfangs „Friedenswoche“ genannt) eingeführt, um das Engagement der Kirchenmitglieder für Friedensfragen zu stärken.

Von den Kirchen und Friedensgruppen in Ost- und Westdeutschland wurde die Idee gleichzeitig im Jahr 1980 aufgenommen. Von Beginn an wurde die Friedensdekade in beiden Teilen Deutschlands ökumenisch gefeiert. Die Friedensdekaden haben die ökumenische Gemeinschaft der Kirchen gefördert und das Friedensthema zu einem Schwerpunkt im Kirchenjahr gemacht.

Die Bittgottesdienste, welche im Rahmen der Friedensdekade gefeiert werden, sind nach 1980 im Kontext der "Konziliaren Bewegung für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung" in der DDR entstanden. Die großen ökumenischen Versammlungen - etwa in Magdeburg 1988 - haben dieser Bewegung zu breiter Wirksamkeit verholfen. Von Anfang an war das Symbol „Schwerter zu Pflugscharen“ das Kennzeichen der FriedensDekaden in der DDR.

Seit 1992 wird die ökumenische Friedensdekade bundesweit mit einheitlichem Motto durchgeführt. Bis heute engagieren sich viele Gemeinden in der Friedensdekade. Mit Veranstaltungen, Friedensgebeten und Gottesdiensten wollen sie das Thema Frieden und friedliches Handeln in unserer Welt besonders ins Bewusstsein bringen und dazu einladen, sich für friedliche Entwicklungen zu engagieren.

https://www.friedensdekade.de/

 

Die App zur FriedensDekade kostenlos als Download.

 


Erzähl mir vom Frieden

ökumenische Friedensdekade 2024

In den Schlagzeilen landen zumeist Berichte über Gewalt und Unfrieden, nur allzu selten wird über das durchaus wirksame Engagement für eine bessere Welt berichtet.

An vielen Orten der Welt setzen sich Menschen mit zivilen und gewaltfreien Mitteln für Schwächere, für Demokratie, für Gerechtigkeit und Freiheitsrechte oder für den Erhalt unserer Erde ein. Sie engagieren sich für den Frieden, selbst dieser weit entfernt scheint. Sie tun dies, auch wenn sie dafür angefeindet, bedroht, verfolgt oder sogar bestraft werden.

Das diesjährige Motto der Ökumenischen FriedensDekade „Erzähl mir vom Frieden“ will den Fokus auf dieses positive Engagement richten. Davon erzählen, was bereits gelingt und wo sich Menschen gemeinsam erfolgreich für den Frieden engagiert haben und aktuell engagieren, ohne den vorhandenen Unfrieden, das vorherrschende Unrecht oder die grassierende Angst vor einer ungewissen Zukunft auszublenden.

Im Zentrum der diesjährigen FriedensDekade stehenGeschichten und Erzählunge: Wie ist es gelungen, dass Deutschland und Frankreich nach dem II. Weltkrieg heute nicht mehr Erzfeinde sind? Was hat zum Erfolg der „friedlichen Revolution“ in der ehemaligen DDR geführt? Warum sind in Norwegen die Menschen glücklicher als anderswo? Wie gelingt es Staaten, Millionen Geflüchtete aufzunehmen oder Zugewanderte zu integrieren, ohne dass es zu massiven, gewalttätigen Protesten kommt?

Wir sind auf Geschichten jenseits von Gewalt, Kriegen und Krisen angewiesen. Geschichten, die uns Mut machen. Viele solcher Hoffnungsgeschichten finden sich auch in der Bibel, aus denen Christ*innen weltweit Kraft schöpfen für ihr gewaltfreies Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. Frieden auf Erden ist die biblische Verheißung. Und dann noch die schöne Zusage aus den sogenannten Seligpreisungen. Die Botschaft ist klar: Gemeinsam können wir Berge versetzen – mit Gottes Hilfe. Um dies nicht zu vergessen, ist eines dringender denn je: Erzähl mir vom Frieden!

 


sicher nicht – oder?

ökumenische Friedensdekade 2023

Die diesjährigen Ökumenische FriedensDekade steht unter dem Motto „sicher nicht – oder?“ Dabei werden die aktuellen Verunsicherungen aufgegriffen, die in Gesellschaft, Kirche und Politik zu spüren sind.

Viele Menschen verspürten eine generelle Unsicherheit, denn vislang Selbstverständliches wird als nicht mehr sicher wahrgenommen. Nach über zwei Jahren Pandemiegeschehen, dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, der damit verbundenen Energiekrise und dem großen Kaufkraftverlust aufgrund der immensen Inflation sind viele Menschen verunsichert, was ihre Zukunftsperspektiven betrifft. So soll das Motto der FriedensDekade zum Nachdenken angeregen und zur Diskussion eingeladen, was zu einem Leben in Sicherheit und Frieden gehört. Danach fragen, wie Kirchen und Religionsgemeinschaften, aber auch Politik und Zivilgesellschaft einen Beitrag zu einem umfassenden Schalom leisten können.

 


ZUSAMMEN:HALT

ökumenische Friedensdekade 2022

Die FriedensDekade 2022 fand statt vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und vieler anderer kriegerischer Auseinandersetzungen in der Welt. Unter dem Motto „ZUSAMMEN:HALT“ soll vom 6. bis 16. November 2022 in Friedensgottesdiensten und Friedensgebeten die Hoffnung auf Frieden gestärkt werden. 

Angesichts von Kriegen, Klimakrise und weiteren globalen Herausforderungen geht es aber auch um die Suche nach Halt und mehr Zusammenhalt unter den Menschen überall auf der Welt.

Das Motto ZUSAMMEN:HALT signalisiert Ermutigung und erinnert an gute Erfahrungen. Zusammenhalt hat sich in der großen Solidarität in der Corona-Pandemie gezeigt. Zusammenhalt zeigt sich im unbeirrbaren Engagement vieler Menschen für mehr Klimaschutz, in der enormen Hilfsbereitschaft für die im letzten Sommer von der Flut betroffenen Menschen. Er wird spürbar im Engagement für Geflüchtete, in der Unterstützung für Menschen in und aus der Ukraine.

Das Motto ZUSAMMEN:HALT macht auf die Notwendigkeit internationaler Kooperation und einer verstärkten Zusammenarbeit aufmerksam, die angesichts der Kriege und Krisen unserer Zeit noch an Bedeutung gewinnen. 

Der Doppelpunkt im Motto ZUSAMMEN:HALT deutet zudem an, dass wir zusammen nicht nur für gemeinsame Ziele, sondern auch gegen bestimmte Entwicklungen zusammen stehen und Einhalt fordern.
Es geht vor allem um das, was den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährdet: Rechtsextremismus und Rassismus, Ausgrenzung und wachsende soziale Ungleichheit, Verschwörungsmythen, die bewusste Verletzung demokratischer Strukturen. Hier ist das Signal ist ein möglichst gemeinsames „Halt!“

 


Reichweite Frieden

ökumenische Friedensdekade 2021

Reichweite Frieden, FriedensDekade 2021

Vom 7. - 17. November wurde im Jahr 2021 die Friedensdekade gefeiert. Das Motto "Reichwiete Frieden" ludt dazu ein, zu fragen "Wie weit reicht der Frieden?"

Die Reichweite von Granaten, Raketen oder Drohnen lässt sich genau berechnen. Die Folgen von Krieg und Gewalt sind lange spürbar. sie reichen weit. Doch wie lässt sich die Reichweite von Frieden bestimmen?

Das Plakat der diesjährigen Friedensdekade zeigt eine Weltkugel, die von einem Netz von Friedenstauben umgeben ist. Es zeigt eine umfassende, weltumspannende Reichweite des Friedens. Ein Frieden, der im wahrsten Sinne des Wortes grenzenlos ist. Dies ist Wunsch und Auftrag zu gleich. Es liegt an uns, diesen Frieden wahr werden zu lassen.

An den zehn Tagen vor dem Buß- und Bettag im November wurden bundesweit Gottesdienste, Friedensgebete und Informationsveranstaltungen stattfinden.  Dabei wurden die Fragen nach einer alternativen Friedenspolitik in das Bewusstsein gerückt und das vorherrschende Denken einer auf Gewalt ausgerichteten Sicherheitspolitik hinterfragt werden.

 

 


Umkehr zum Frieden

ökumenische Friedensdekade 2020

Vom 8. bis 18. November 2020 wurde die ökumenische Friedensdekade zum 40. Mal gefeiert. Unter dem Motto "Umkehr zum Frieden" wurde an die erste Friedensdekade im Jahr 1980 erinnert, welche ebenfalls unter diesem Moto stand.

In diesem Jubiläumsjahr wurden verschiedene Themen der vergangenen Dekaden aufgenommen. Der Blick richtete sich etwa auf die zunehmende Rüstung und Militarisierung, den Anstieg des Rechtsradikalismus, aber auch auf die Fragen nach sozialer Gerechtigkeit und die Zerstörung der Schöpfung durch den Klimawandel.

Eine Sammlung der täglichen Impulse zur diesjährigen Friedensdekade finden Sie hier.