16.12.2010
Preise für Flüchtlingsarbeit vergeben

Junkermann: „Brücken bauen und Verschiedenheit respektieren“

Das Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrum der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) hat heute Vormittag in Halle drei Preise für das Engagement von Kirchengemeinden für Flüchtlinge vergeben. Der 1. Preis, der mit 1000 Euro dotiert ist, geht an den Kinderclub im Hugenottenkabinett der Evangelisch-Reformierten Petrigemeinde in Burg, den 2. Preis (750 Euro) bekommt die Thüringer Abschiebehaftgruppe und Integrationsarbeit im Kirchenkreis Suhl und mit dem 3. Platz (500 Euro) wird der Arbeits- und Freundeskreis für Flüchtlinge im Altenburger Land geehrt. Hintergrund der Preisvergabe war ein Impuls der Landessynode der EKM an die Kirchengemeinden, sich für die Integration von Flüchtlingen einzusetzen.

Landesbischöfin Ilse Junkermann, die den Preisträgern gratulierte, würdigte auf der Veranstaltung das Engagement von Kirchengemeinden, die Migrantinnen und Migranten beraten und begleiten, sich für ihre Integration in Kirchengemeinde und Kommune engagieren sowie gegen jede Form von Fremdenfeindlichkeit eintreten. „So werden Brücken gebaut zwischen ausländischen und einheimischen Menschen, Fremdheit kann abgebaut und Verschiedenheit respektiert werden“, so die Landesbischöfin. „Ein unsicherer Aufenthaltsstatus verhindert leider häufig die Integration. Gerade für Kinder, die hier in Deutschland aufgewachsen sind, ist eine verlässliche Bleiberechtsregelung unverzichtbar.“ Außerdem sei eine Verbesserung der Situation im Bereich der Unterbringung von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern nötig, fordert Junkermann.


Die Preisträger
 
1. Preis Kinderclub im Hugenottenkabinett der Evangelisch-Reformierten Petrigemeinde Burg
Die Arbeit mit Migrantenkindern und ihren Familien begann die Gemeinde im Jahr 2007. Das Projekt „Kinderclub International“ umfasst heute mehrere Kindergruppen, Elternfrühstück, einen Jugendclub, Beratung und Hilfe bei Behördengängen, Organisation von Ausflügen, Kulturtagen und Festen.
Kontakt: Pfarrerin Sigried Neumann, 03921/2293

2. Preis Thüringer Abschiebehaftgruppe und Integrationsarbeit im Kirchenkreis Suhl
Die ehrenamtlichen Vollzugshelfer halten Kontakt zu inhaftierten Ausländern in Thüringen, nach denen außer Abschiebebehörden niemand mehr fragt. So vermittelt die Gruppe bei Konflikten mit dem Personal oder bei Hungerstreiks. Für das gesamte Thüringen ist die kleine Gruppe die einzige Verbindung zwischen Abschiebehäftlingen und Außenwelt.
Kontakt: Superintendent Martin Herzfeld, 03681/308194

3. Preis Arbeits- und Freundeskreis für Flüchtlinge im Altenburger Land
Die ehrenamtliche Initiative kümmert sich um eine Verbesserung der Lebensverhältnisse in Wohnheimen und eine menschenwürdige Behandlung durch die Behörden. So wurden nach Bemühungen des Freundeskreises ein Spielplatz, ein Kinderspielzimmer und ein Raum zum Erledigen von Hausaufgaben in einem Asylbewerberheim eingerichtet.
Kontakt: Christoph Schmidt (Kirchenkreissozialarbeiter), 03447/8958020