19.10.2010
EKM-Bischöfe: Atomkonsens nicht aufkündigen

Nutzung der Atomenergie bürdet Kindern und Kindeskindern Risiken auf

Für den Bischofskonvent der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) ist die Entscheidung der Bundesregierung für eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken nicht nachvollziehbar. Sie lasse zudem Transparenz vermissen. Der Konvent, dem neben Landesbischöfin Ilse Junkermann, alle sechs Regionalbischöfe der EKM sowie der Senior des reformierten Kirchenkreises angehören, teilt die Besorgnis vieler Menschen innerhalb und außerhalb der Kirche über den Beschluss der Bundesregierung. In einem vom Bischofskonvent verabschiedeten Papier heißt es: "Die Nutzung der Atomenergie bürdet unseren Kindern und Kindeskindern und noch vielen Generationen nach ihnen unabschätzbare Risiken auf. Das Problem der Endlagerung ist bis heute ungelöst."

Der bisher geltende Atomkonsens habe wesentlich zu einer ökologischen Umorientierung der Gesellschaft beigetragen. Die Landesbischöfin und die Regionalbischöfe warnen davor, dass mit dem Abgehen vom vereinbarten Atomausstieg auch der gesellschaftliche Konsens gefährdet wird. Damit wurden seinerzeit die Konflikte um die Atomenergie beigelegt und eine erfolgreiche Entwicklung der erneuerbaren Energien eingeleitet. "Wir befürchten, dass diejenigen Kräfte geschwächt werden, die eine nachhaltige Energiepolitik vor allem regional entwickeln wollen." Es sei nicht nachvollziehbar, wieso längere Laufzeiten für Reaktoren Voraussetzung für den Ausbau der regenerativen Energien sein soll. "Wir fordern die Regierenden in Berlin auf, für einen umfassenden energiepolitischen Diskurs in unserem Land zu sorgen."

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